Kunst-Natur-Kultur-aus-Ilmenau

Kunst-Natur-Kultur-aus-Ilmenau: Was mich berührt und was ich selbst tue.

Friday, December 08, 2006

Elfter Elfter 2007 in Ilmenau vor dem Rathaus, Bildergalerie 2




Elfter Elfter 2006 in Ilmenau vor dem Rathaus, Bildergalerie 1




Saturday, November 11, 2006

Elfter Elfter in Ilmenau vor dem Rathaus






Verhaltene Stimmung auf dem Marktplatz, 250 Leute, Guggemusik, Bratwürste, es ist sehr kalt, +4°C, bedeckt, das Nieseln hörte gerade auf.

Der Karnevalist in Rot, der Herold, feuert die Massen an.
"...tolle Stimmung hier, viele Ilmenauer da, ..., der Rolf Macholdt ist auch da, er tut was er kann, Bratwürste braten." Alles johlt. "...wir warten alle auf den jährlichen Brauch der Schlüsselübergabe, 1989 hatten wir einen Bürgermeister mit Namen Bischoff, der wollte den Schlüssel erst überhaupt nicht hergeben und hat ihn dann auch nie mehr zurückbekommen!" Der Satz geht in der Masse unter, aber einige erinnern sich, verstehen, johlen und buhen feixend. Ach ist das lange her... man hat kein Interesse mehr.
11:11 Uhr, alles wartet, die Guggler machen Pause, "...wann kommt denn der OB... er wird jetzt gleich kommen...da ist er ja! Mit neuem Hut!"

Die Rathaustür geht auf, nichts zu sehen, die Obrigkeit macht es spannend, dann, der OB Herr Seeber kommt zögernd aus der Rathaustür, hinter ihm Herr Acker. Sie zögern immer noch, schauen zurück, kein Schlüssel zu sehen,
es dauert, alles friert, der Herold kommentiert...
Endlich ist der Schlüssel da - will man nicht von der Macht lassen? - . Die Herren Seeber und Acker laufen langsam zum wartenden Prinzenpaar, einige Elferrätler lächeln, der Präsident, den Blick zum OB, klatscht beflissen, vorauseilend gehorsam, andere stehen verkniffen rum. Die Stimmung auf dem Platz, beim Volk, lockert sich und steigt langsam.
Alle Fenster des Rathauses sind verschlossen, kein Schmuck, kein Luftballon, keiner guckt raus,
so sieht halt der Fasching in Ilmenau aus.

Sonnabend halt, der Nachbar sagt: "...da drin wärs jetzt wärmer."
Rolf Macholdt hat gut zu tun, Bratwürste, Rostbrätel, Glühwein, alles da!
Doch uns friert immer mehr, Rolf, bring mir schnell ein Glühweinchen her!
Der Herold ätzt "...es sind ja doch ein paar Stadträte hier, einen sehe ich gar da..."
Endlich, der OB hat den Schlüssel in beiden Händen, reißt die Arme in triumphaler Gebärde und finsteren Blickes hoch!
Jetzt klatscht die Menge und johlt.

Der OB, verkniffen wie immer, mit der Miene - ...ich bleibe doch am Ruder und Ihr packt es sowieso nicht - kehrt sich um und übergibt der Prinzessin(!) den Schlüssel, diese schaut zweifelnd und leicht entsetzt - ...was soll ich denn mit diesem Trumm? - , aber sie nimmt es brav. Die Stimmung siedet!!! Närrische Schadenfreude klingt aus der Volksmasse.
Es ist vollbracht, welch aufrührerische Tradition hat doch der Platz und Umgang mit der Macht! Der Präsident klatscht viel, ist doch alles nur ein Spiel.
Herr Seeber darf noch ein paar Abschieds - Worte reden, er nimmt sich natürlich das Rederecht, holt ein Zettelchen aus der linken Innenjackentasche, breitet die Arme aus, schaut auf das Zettelchen und beginnt wohl artikuliert:

"... auch dieses Jahr, wie alle Jahre...und stelle dem Elferrat folgende drei Aufgaben, die bis zum Aschermittwoch zu erfüllen sind:

1. Der Elferrat soll dafür sorgen, daß in Ilmenau die Schranken wieder zeitnah öffnen.
(Großes Gelächter)

2. Die Linke soll einen Beschluß fassen, daß die Bilder von Alfred Wekwerth dem
sozialistischen Realismus zugehörig erklärt werden. (Laute Zustimmung bei einigen! Wekwerth? Der Rest vermutet einen Seitenhieb, à la MP Althaus, auf die vormaligen Herrscher und Freiheitsberauber)

3. Der Elferrat soll dafür sorgen, daß die Ilmenauer Geburtenstation besser ausgelastet ist.
(Alles tobt!!!)

Da hing doch schon seit 11 Uhr 11 am Micro so ein blauer Beutel. DDR-Nostalgie, Beutel-Germane? Später erkennt man einen Puppenkopf aus dem Beutel ragen. Kaum einer siehts, der OB nimmt keine Notiz.

Einige Herren auf der Balustrade grinsen ob der mehrfachdeutigen Aufforderung - oh, da wird sich schon im Karneval was finden - , andere unbeteiligt - da war doch noch was - , die Prinzessin lächelt wissend und vorfreudig, der Präsident und andere klatschen. In seinem Gesicht spiegelt sich die Wichtig- und Nützlichkeit der Lösung der drei Aufgaben - das hat der OB wieder geschickt eingefädelt - , es spiegelt sich in seinem Gesicht die Lösungsunmöglichkeit und: - ich werde das schon noch büttenmäßig ausführlich behandeln - .

Herr Seeber tritt zur Seite, gibt das Micro frei, verschränkt die Hände vorm Bauch, oder etwas talwärts.

Doch jetzt ist der Präsident Herr Frielinghaus mit dem Reden dran, jetzt kommen die Narren an die Macht, alles ist gespannt, jeder spürt, jetzt beginnt der Karneval, jetzt geht es los. Und hört, hört, er wird ein Feuerwerk vll scharf geschliffener Rede abziehen!!!

Des Präsidenten zentrales Thema: Die Stillegung der Ilmenauer Geburtsklinik zugunsten Arnstadts. Jetzt horcht man auf. Das bewegt das Volk und läßt die weiland großen revolutionären Kämpfe der Ilmenauer um den Kreisstadt-Sitz, den Erhalt der KFZ-Schild-Kennung "IL" und den IK - Kampf - Sieg wieder wach werden. Sollte jetzt Arnstadt erneut stänkern und die Ilmenauer erneut unterzubuttern versuchen?
Die Volks - Seele kocht! Man schüttelt die Fäuste! Niemals!
Die Prinzessin nestelt am blauen Beutel rum, das Micro schwankt, der Präsident greift tapfer zu, er kommt auf Touren. Es zerrt die Prinzessin und rupft, schau hin, ein blau gewandetes Püppchen kommt hervor! Es ist bekleidet mit einem Jüppchen!
"... Benno, was hast Du Dir dabei gedacht? Soll es künftig überhaupt keine gebürtigen Ilmenauer qua Amtseintrag mehr geben, sondern nur noch Arnstädter? Und wie soll das gehen ... wenn es eilig wird, die Fruchtblase platzt auf dem Weg nach Arnstadt, oder gar nach Suhl ... und dann steht in der Kartei, Geburtsort Rennsteigtunnel, Blitzer zwei!!!"
Der Präsident rast zum Höhepunkt, die Stimme laut und schrill. Er nimmt das dargereichte Püppchen in die linke Hand, hält es hoch, ein Junge, und jeder kann das auf seinem Jüppchen stehende lesen: "Ich bin kein Arnstädter!"
Das Volk jauchzt, kocht, tobt, johlt, buht. Nieder mit Arnstadt!
Die Konfetti - Hand -Kanonen feuern, Papiernebel in der Luft, die 33 Bonbons fallen rasch aufs Pflaster, die Kinder hinterher, ach wenn man doch im reichen Kölle wär.
Alle sind hoch zufrieden, so könnte das fortgehen.

Der Präsident redet weiter, die Leute dikutieren, er kommt zum Ende und lädt für heute abend in die Festhalle.
Die Rathausuhr zeigt 11:25 Uhr.
Das Püppchen liegt zu Füßen des Micros auf dem Beton, allein, verlassen, kalt, unbeachtet.
Was soll das jetzt sein, eine Vision, eine Performance, eine Provokation, man denkt, ist das die Zukunft, ist das der eigentliche Protest an Landes- und Kreisfürsten? Narrenfreiheit, Kunstfreiheit...

Der Herold leitet über: "...tolle Stimmung, tolle Ilmenauer, ...Festhalle heute abend...der Elferrat und die Gäste begeben sich jetzt ins Rathaus zum Umtrunk...und der OB geht in den Süden auf Urlaub...Helau!"

Ein Elferrätler, man hört es deutlich bis hier: "Ich will jetzt endlich ein Bier!" Man drängelt sich durch die Rathaustür.
Die Guggler zappeln und sie hauen mächtig drauf, das Volk macht Kehrt und macht sich auf.
Der Platz wird langsam leer, ach wenn ich doch im lustigen Kölle wär.
Oder in Wasungen.

Der Präsident, der Herr Seeber - oder doch noch OB - , das Prinzenpaar stellen sich auf die Rathausstufen und den Fotografen, großes Gedränge - Paparazzi in Ilmenau? - , Schlüssel und Püppchen sind wieder da, man hält sie in die 7 Kameras, ein Fotograf drängelt derb bis ganz nach vorn - etwa ein Stalker - , Geschubse und Gedrängle, die Prinzessin schwer erschrocken, doch es lockert sich rasch, man lächelt und jetzt endlich das Presselächeln des OB unterm neuen Hut, die Guggler schieben sich vorbei ins Rathaus.
Ein Hauch von Rotem Teppich und Hollywood vor fast leerem Rathausplatz.
Aus der Szene heraus dreht sich der OB abrupt um und verschwindet im Rathaus, die anderen folgen mit Schlüssel und Püppchen.
Einige Kinder suchen vor dem Rathaus nach den letzten der 33 Bonbons.

Nur Rolf Macholdt macht tapfer weiter, noch stehen 12 Leute Schlange und zweie kauend unterm Schirm, zig Bratwürste auf dem Rost und etliche Rostbrätel, der Glühwein wartet.

Es ist bitterkalt, die Hände erstarrt, hätte man uns auch in Wasungen oder Kölle so genarrt?

Der Platz ist leer, das Volk ist fort, vielleicht 10 Leute rätseln noch dort. Wo krieg ich jetzt die Faschings - Stimmung her?
Schade, die Karnevalisten und die Guggler sind jetzt alle drin, das war er wohl dann der Ilmenauer Karneval Beginn.
Die Rathausuhr zeigt 11 Uhr 45.

Karneval - Auftakt 2006/2007 in Ilmenau, heut mal nicht der Himmel blau,
Ilmenauer Karneval - Tradition, Touristen - Attraktion, wir freuen uns auf die Session.
Ilmenau Helau, Helau, Helau!!!

Monday, November 06, 2006

Es ist immer Vergangenheit - Tag für Tag, Woche für Woche...

Herzlich willkommen!

Mein Projekt "Es ist immer Vergangenheit" soll das Einzigartige und das sich immerfort Verändernde in den Zeitläuften der Natur und damit im Gesichtsfeld des Menschen befindliche, ihn einschließende, festhalten, Nachdenken anstoßen zum Erkennen der zeitlosen Schönheit und des Willens zum Bewahren des Abgebildeten: das heißt, ihnen nachhaltig die Möglichkeit der immerwährenden Veränderung zu sichern, zu gewähren. Heute, morgen, übermorgen...

Das Projekt realisiert sich über tägliche Tages- und/oder Nachtfotos vom immer gleichen Standort aus, dem Blick aus NNOst zum Kickelhahn. Es ist auf mehr als 5 Jahre angelegt und läuft seit Januar 2006.

Hier nun einige Bilder:



















25.01.06



















01.02.2006



















27.02.2006



















19.03.2006



















06.04.2006



















10.05.06



Die gesamte Bilderreihe dieses Jahres können Sie sich gern bei mir zu Hause anschauen.
Figürlich gemalte Pferdebilder finden Sie ebenfalls in meiner Galerie, oder unter
www.pferdemalerei-monika-osswald.de
Bilder und Geschichten unter
http://pferdemalerin-monika-osswald.blogspot.com


Viele Grüße,